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Was die "Sucht" aus einen macht!
Verfasst von Frippi am 06.08.2007 um 22:22 Uhr Seite: 1

Aus aktuellem persönlichen Anlaß schreib ich meinen letzten Artikel für diesen Clan. Obwohl ich schon lange kein "offizieller" Member mehr bin, möchte ich ein letztes Mal meine Gedanken in die Welt setzen, indem ich ein wichtiges persönliches Erlebniss verarbeite, auf das sie eventuell zum Nachdenken animieren oder einfach nur registriert werden.



Bin ich Spielesüchtig?

Diese Antwort würde JEDER ganz klar mit einem Nein beantworten!

Zurecht. Weil süchtig sind doch nur die, die nichts anderes machen. Die Tag und Nacht vorm Rechner hocken und spielen.... wers glaubt.

Nein, ich bin kein alkoholiker... gut ich trink jeden Tag gern mal ein oder 2. Aber süchtig bin ich nicht.

Wo liegt der Unterschied zwischen einem Suchttrinker und einem Gelegenheitstrinker?
Ist der, der nur jeden Samstag sein Bier trinkt, nicht genauso süchtig wie der, der jeden Tag eins trinkt nur weil er es nicht so oft tut?

Ich weiß es nicht, ich persönlich bin der Meinung, eine Droge macht erst dann süchtig, wenn es einen verändert. Wenn es die Persönlichkeit verändert oder sogar formt. Wenn ich mein Tagesablauf danach ausrichte... dann bin ich süchtig.

ICH bin süchtig! Diese Erkenntnis, habe ich schon vorher gehabt aber erst seit ein paar Tagen habe ich ernsthaft darüber nachgedacht. Gut das machen viele ohne wirklich einer klaren Erkenntnis aber ich wurde an die Wand gedrückt.

Meine Freundin hatte am Sonntag, dem 5. August 2007 mit mir Schluß gemacht. Wir hatten eine 5 jährige Beziehung davon 4,5 Jahre auf Distanz (Sie Bremen ich Berlin) bis ich in November 2006 nach Bremen gezogen bin.

Als Sie Anfing mit "Ich muss dir was sagen und weiß nicht wie es machen soll..." wusst ich genau was los war. Ich wusste gleich würde es vorbei sein... der Täter hat sein Opfer ins Visier genommen und würde gleich abdrücken.

"Ich wollte Schluß machen!"

PENG... da wars vorbei. Mit der rauchenden Pistole in der Hand stand der Täter über sein Opfer. Es war vorbei...

Wir waren seit 5 Jahren zusammen, hatten höhen und tiefen durch die Fernbeziehung und nach 6 Monaten wo wir endlich zusammen wohnen, soll alles vorbei sein?

Als sie mir die Gründe nannte, kannte ich genau den Ursprung... ich weiß ganz genau was Schuld war.


Es war meine Sucht. Nicht etwa mein alkoholgenuss, der sich auf maximal 1 Flasche Jim Beam auf ein ganzes Jahr verteilt, beschränkte und auch nicht das Kokain welches ich nur aus dem Fernsehen kannte waren Schuld, sondern meine Spiele sucht.

Eine Sucht die meiner Meinung nur OnlineSpiele auslösen können. Es war meine Sucht nach einem MultiplayerGame. Nach dem Internet. Nach allem was drum rum ist.

Ich habe mich in den letzten 4 Jahren sehr stark verändert.

Wegen der Zockerei, habe ich Teilweise die Ausbildung und Berufsschule geschwänzt, meine Eltern und meine Freundin belogen.

Wegen der Zockerei hab ich Arbeitskollegen zugesagt das ich am WE vorbeikomme und mich dann doch an der Bushaltestelle umenteschieden das ich lieber 7 Stunden zocken könnte, als 40 min in eine Reise zu investieren, nur um irgendwas mit einem Freund zu unternehmen.

Wegen der Zockerei hat sich ebenfalls meine Persönlichkeit verändert. Hier ist der einzige Trost, das dies eine Nebenwirkung von allen Suchtmitteln ist, aber es ist doch eher ein sehr schwacher Trost.

Alles was ich am Rechner tat, machte Sinn. Wenn ich spielte, machte es Sinn, denn durch das viele Spielen wurde ich besser. Wenn ich Ligaspiele organisierte machte es Sinn, weil man sich dadurch verbesserte und es den Spielspaß steigerte sich mit anderen zu messen. Alles machte Sinn... sofern es mit Onlinespielen tun hatte machte alles Sinn was ich tat.

Früher aufstehen als üblich um ne Stunde noch zu spielen, macht Sinn.
Arbeit für ein paar Tage zu schwänzen macht Sinn, wenn man dafür die Zeit in Clanhomepage organisieren und verwalten investiert.


Wenn es jedoch ums sogenannte "Reallife" ging... machte für mich nichts so wirklich Sinn.

Wieso in der Ausbildung anstrengen, wenn der Betrieb eh für sich ausbildet und übernimmt. Zur Not gibs das Arbeitsamt. Macht kein Sinn.

Wieso soll ich meiner Freundin was schenken? Würd sie mich weniger lieben nur weil ich ihr keine Geschenke mache? Wozu gibs Geburts-und Festtage? Macht kein Sinn.

Wieso soll ich das Mittagessen in der Wohnstube bei meiner Mutter zu mir nehmen? Nur damit ich mir langweilige Talkshows ansehen kann und mit ihr streite das ich nach 1,5 Jahren immer noch Arbeitslos bin? Macht kein Sinn.

Wieso soll ich irgendwo raus gehen... ins Kino... zu Freunden oder mal zu einer Veranstaltung... das kostet und vertrödelt nur Zeit die ich mit Trainieren auf den Servern investieren könnte. Macht kein Sinn.


Ich bin zu einem richtigen Zombie mutiert, dem alles egal war, was direkt um ihn herum geschieht. Dadurch sah ich nicht das ich den Menschen, die ich Liebe, weh tat. Das ich mich distanzierte vor ihnen.

Der Täter, um die Metapha mal aufzuklären, war ich selber. Ich selber habe mit meiner Ignoranz, arroganz und meinem Desinteresse allen andern gegenüber was in meinen Augen kein Sinn machte und was anderen wichtig war, vieles kaputt gemacht. Ich stumpfte ab... und dies geschah nur, weil ich süchtig bin und mir das nicht wirklich klar war.

Ich fand das cool zu schwänzen um dafür zu zocken.
Ich fand es lustig mit Headset im Bett einzuschlafen nur um keine Minute ausm TS zu verpassen.
Es war Klasse wenn ich andere runtermachen konnte, weil sie nicht so viel zockten wie ich und dadurch nicht so gut waren.

Ich als Täter habe mit meiner Sucht, der Pistole in der Hand, mein Opfer erschossen. Meine Beziehung zu meiner Freundin.

Sie liebte mich nicht mehr... sie mag mich, liebt mich aber nicht mehr.


Erst in diesen Augenblick... mindestens 4 Jahre zu spät... erkannte ich wieviel Fehler ich gemacht habe. Hmm, ich drück es anders aus... erkannt hab ich sie schon früher... aber erst jetzt... wo ich den wichtigsten Menschen in meinen Leben verloren habe, bereuhte ich es. Man sagt kurz bevor man stirbt, der man glaubt zu sterben, zieht einen nochmal das Leben am Auge vorbei... so ähnlich war es hier auch.

Ich bereuhte jeden geschwänzten Tag, den ich fürs Zocken vergeudete, jede Minute die ich mit Absicht mit dem Spielen verbrachte anstatt mit meiner Freundin.

Schon eigenartig was einen durch den Kopf geht, wenn einem plötzlich das wichtigste in seinem Leben verlässt.

Man wacht auf... man wacht auf und erkennt... man erkennt das so dahergesagte Sachen wie z.b. "Ja schatz ich werde mich ändern!" vielleicht etwas gebracht hätten, wenn ich die Worte ernstgemeint hätte und nicht nebenbei an das nächste Onlinespiel gedacht hätte.

Hinterher ist man immer schlauer.

Wenn man Drogen nimmt, dauert ein Entzug mehrere Wochen und verändert den Körper.
Beim Alkohol genauso... aber wie ist es bei einer solchen Sucht, die ums zocken geht?

Wieso schafft man es nicht den Rechner auszulassen? Es wird einen nicht schwindelig und man bekommt auch keine zittrigen Hände (zumindest hab ich solche Symptome noch nicht) also wieso macht man jeden Tag das gleiche?

Ich habe nur eine Theorie gefunden... GEWOHNHEIT

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und genauso wie der Raucher sich meistens als erstes, nach dem pinkeln eine Zigarette dreht, mach ich den Rechner an.

Er dreht sich nicht die Zigarette, weil er unbedingt das Nikotin braucht... wenn es danach ginge, würde es es wahrscheinlich essen... er dreht sich eine oder zündet sich eine an, weil es einfach irgendwann zur Gewohnheit wird.

Also wie soll man einen anderen Tagesablauf planen, wenn man seit JAHREN keinen anderen hat bzw. kennt? Wie soll man aus diesem Loch herauskommen?

Ich bin nun aus diesem Loch raus... ich habe zwar meine Freundin verloren, dafür eine wichtige Selbsterkenntnis gewonnen. Was man jedoch damit macht, bleibt jedem selbst überlassen.


In diesem Sinne

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